INFINITY Kappa 9A
Die Kappa 9A von INFINITY sind die einzigen Fertigboxen, die
ich mir bis zu dem Zeitpunkt je gebraucht gekauft habe. Sie haben mir derart gut gefallen, das ich mir
gleich beim ersten anhören gesagt habe, die muss ich haben. Vor dem Hörvergnügen haben die
HighEnd-Götter aber bekanntlich den "Arbeits-Schweiß" gesetzt. Auch bei mir führte da kein Weg vorbei. Ich hab zwar versucht das zu umgehen, war aber leider erfolglos ;-(.
Der Transport war damals für mich schon ein Abenteuer, da ich nur eine "normale" Limousine und keinen Kombi oder gar einen Transporter zur Verfügung hatte. Es war eine erbärmliche Schlepperei und Wuchterei, bis ich die Kappa's nach dem zweitourigen Transport an ihrem Standort plaziert hatte. Jedoch hat der majestätische Anblick der Kappa 9A für die Schinderei vollends entschädigt.
Nachdem ich mir das Anschlusspanel schon mal verinnerlicht und auch die Kabel von der Endstufe angeschlossen hatte, stand einem ersten
Hörgenuss nichts mehr im Wege. Einzig und alleine hatte ich noch Bedenken wegen der berüchtigten Niederohm-Tiefschläge der Kappa
an meinen eigentlich nicht dafür vorgesehenen
Endstufen, die hier an anderer
Stelle ausführlich beschrieben sind. Dies hat sich aber Gott sei dank als nicht
ganz so kritisch dargesrtellt. Obwohl die Endstufen nicht für solche Tiefschläge
vorgesehen ist, hat sie die Kappa mit Bravour versorgt, auch wenn sie
gelegentlich in arge Bedrängnis kam.
Als ich mir jedoch die ersten Hörversuche mit dem selbstgebauten Vorverstärker und den
Endstufen an diesen Boxen genehmigte, überkam mich ein wohliges Gefühl. Etwas derartiges
hatte ich bis dahin noch nicht gehört. Der Bass war ungeheuer wuchtig, ohne aber zu dröhnen
oder gar aufdringlich zu werden. Er konnte das Fundament der Crescendos auf glänzende
Weise darstellen, was mir natürlich wiederum bestätigte, das sich der Selbstbau von
Verstärkern absolut lohnt, wenn man's nur richtig macht. Entgegen meinen Erwartungen gab
es fast keine Probleme mit den Niederohm-Tiefschlägen der Kappa. Das aber spricht
für die Stabilität der Endstufe und deren Konzeption.
Die etwas ungewöhnlichen Kalotten im Tief-Mittel-Bereich (Bild links) hatten ein sehr harmonisches Klangbild.
Die riesige Kalotte des so genannten Polygraph ersetzt an der Stelle den sonst
üblichen Konus. Auch der darüber angeordnete Polydom ist ähnlich aufgebaut,
jedoch kommt der den herkömmlichen Kalotten schon näher. Seine Membran ist
dagegen aber sehr weich und entsprechend empfindlich. Verglichen mit der bisher bekannten ESL-63 kamen sie allerdings nicht ganz so gut davon. Das schmälert jedoch in keinster Weise die Natürlichkeit der Kappa. Das etwas
schlechtere Abschneiden lag wohl eher in der verwendeten Technik gegenüber dem
Elektrostaten. Im gesamten Mitteltonbereich tritt die Kappa etwas aggressiv
auf.
Dafür konnte mich aber der Hochtonbereich der Kappa 9A absolut überzeugen. Hier
wurden die von mir schon immer favorisierten Bändchen eingesetzt, was mir wiederum die
Bestätigung meiner Meinung gab. Um die Räumlichkeit der Kappas noch zu unterstreichen,
hat man bei Infinity ein zusätzliches Bändchen auf die Rückseite gesetzt (siehe Bild rechts).
Dabei sollte man aber einen gewissen Mindestabstand zur Wand einhalten (ca. 50-80 cm)
sonst ist der räumliche Effekt wirkungslos.
Für einen noch besser klingenden Betrieb bietet die Kappa 9A die Möglichkeit des Bi-Ampings oder gar Teilaktivbetriebs an. Dazu sind an der Rückwand entsprechend trennbare Doppelpolklemmen vorhanden.
Insgesamt gesehen ist die Kappa 9A einfach ein Hochgenuss und für Leute mit begrenztem Platzangebot ein hervorragender Spielpartner!
Technische Daten:
Nennleistung | 340 Watt |
Spitzenleistung | 1000 Watt |
Impedanz | 4 Ohm (ca. 0,7 Ohm im Extendmodus!) |
Frequenzbereich | 29 - 45000 Hz |
Frequenzübergänge | 90 / 700 / 5000 / 10000 Hz |
Abmessung B x H x T | 520 x 1500 x 200 mm |
Anregungen und Kritiken an info@klaus-pohlig.de