Bang & Olufsen Beocenter 3300 Type 1604 (1977 - 1980)

Damit fing eigentlich meine Bang & Olufsen Ära mit einem Neuanlauf an. Diese Anlage habe ich als defekt gekauft und ganz ohne Unterlagen wieder zum Laufen gebracht. Dann, nach erfolgter Reparatur der Anschluss an die Lautsprecher, ebenfalls von B&O (Beovox S-60) und es ging die Sonne auf. Es funktionierte und der Klang war gar nicht mal so schlecht. Genau diese Tatsache hat mir den notwendigen Kick gegeben, mit den Designklassikern weiter zu machen. So habe ich mir einen B&O nach dem Anderen geholt, fertig gemacht und dann meinen Spaß daran gehabt.

Dieses Beocenter 3300 ist das eleganteste und flachste Hifigerät, dass ich jemals hatte. Der fest integrierte Plattenspieler rundet das insgesamt sehr edle Erscheinungsbild ab. Die für B&O damals typischen Schieberegler für die Klangregler, Lautstärke und Balance durften natürlich auch an dieser Anlage nicht fehlen. Die meisten, nicht benötigten Bedienelemente sind unter einer schlichten Aluminiumplatte versteckt, die sich auf einen leichten Druck sanft öffnet und dem Benutzer den Einblick gewährt. Unter dieser Abdeckung sind auch die Steckanschlüsse für die Eingänge und Ausgänge  vorhanden.

Die zeitlose Eleganz und das schöne Design faszinieren noch immer und haben für mich auch heute noch nichts von ihrem damaligen Reiz verloren. Zugegeben, die Elektronik ist heute naturgemäß nicht mehr der Stand der Technik. Bedenkt man aber mal die Tatsache, dass diese Geräte einen Entwicklungsstand haben, der bereits 25 Jahre zurück liegt, dann ist es um so erstaunlicher, was die damaligen Entwickler da auf die Beine gestellt haben.

Die Senderwahl beim Tuner ist für B&O typisch in einem versenkten großen Drehteller an der Oberfläche integriert. Durch Druck auf diesen Teller lassen sich die Wellenbereiche wählen. Das bis hier gesagte gilt für die manuelle Senderwahl. Daneben gibt es aber auch ein Feld mit 5 Vorprogrammierbaren Sendern. Diese sind unter der Abdeckung zu sehen. Auch die Lautsprecher sind von hier aus zu abschaltbar.

Der integrierte Verstärker hat für den normalen Hausgebrauch mehr als genug Leistung und sollte folglich auch keine Probleme bereiten. Mit den klanglichen Fähigkeiten, die diese alten Teile mitbringen, kann selbst heute noch so manch modernes Produkt nicht mithalten! Ich ziehe meinen Hut vor dem, was so alte HiFi Geräte auch heute noch an Klangqualitäten erzeugen können. Der Tuner hat ausgezeichnet gute Empfangseigenschaften und der Verstärker klingt eben typisch sauber und voll, wie es sich für einen B&O gehört. Faszinierend finde ich bei diesem Beocenter 3300, dass die gesamte Elektronik in einem so flachen Gehäuse untergebracht ist.

Der integrierte Plattenspieler läuft mit einem Riemenantrieb, was sich auch in der herrlichen Laufruhe niederschlägt. Der Tonarm ist hier leider sehr primitiv und simpel ausgelegt, was nicht zum Gesamteindruck der Kompaktanlage passt. Dieser Umstand ist für mich nicht ganz verständlich. Da hätte B&O sich doch etwas besseres einfallen lassen können, zumal die B&O Leute durchaus dazu in der Lage sind, wie man es an den anderen Modellen sehen kann. Die Bedienbarkeit des Players ist recht einfach und wird von der auf der linken Seite angeordneten "Multifunktions-Taste" gesteuert. Viel mehr kann man zum Plattenspieler nicht mehr sagen.

Das MovingCoil System MMC 20 S macht im Vergleich zu seinem doch recht simpel aufgebauten Tonarm doch wesentlich besser. Es hat schon einen ganz ordentlichen Klang. Was mich bei der Gelegenheit doch etwas erstaunt, ist die Tatsache, dass man hier einen recht billigen Tonarm zusammen mit dem doch einigermaßen hochwertigen Tonabnehmer einsetzt. Diese Dinge passen hier irgendwie nicht zusammen. Wie dem auch sei, ich habe diese Anlage auch nicht so lange bei mir betrieben, da ich ja noch meine Hauptanlage habe. So tut es auch nicht so weh, mich wieder davon zu trennen.

Fazit meiner Eindrücke zu diesem Beocenter 3300: Verglichen mit dem, was ich heute selbst als verwöhnter Infinity und Accuphase Liebhaber gewöhnt bin, stehen die alten B&O's insgesamt gar nicht mal so schlecht da! Und genau das will schon etwas heißen!

 

Technische Daten

Verstärker und Tuner

  • Ausgangsleistung: 2 x 30/40 Watt Sinus an 8/4 Ohm
  • Ausgangsleistung: 2 x 40/75 Watt Musik an 8/4 Ohm
  • Harmonische Verzerrungen: < 0,05%
  • Intermodulationen: < 0,1 %
  • Signal-Rauschabstand: 60 dB
  • Frequenzbereich: 20 - 30000 Hz
  • Bassregler: +/- 12 dB bei 40 Hz
  • Höhenregler: +/- 12 dB bei 12500 Hz
  • Tuner Frequenzbereich UKW: 87,5 - 108 MHz
  • Tuner Frequenzbereich MW: 520 - 1610 kHz
  • Tuner Frequenzbereich LW: 147 - 350 kHz

Plattenspieler

  • Automatische Größenerkennung
  • 33 - 45 Umdrehungen
  • Rumpelabstand: 43 dB
  • Tonabnehmer: Bang & Olufsen MMC 20 S

Allgemeines

  • Abmessungen: B x H x T 580 x 95 x 260 mm
  • Gewicht: 8,7 kg
  • Stromverbrauch: 20 -180 W

Eingänge (in DIN):

  • 1 x Tape

Ausgänge:

  • Kopfhörer Klinke 6,3 mm
  • 2 x Lautsprecher Paar Din