Nakamichi High-com II Rauschunterdrückungssystem

Analoge Bandgeräte und Cassettenrecorder haben von Natur aus nicht die besten Rauschabstandswerte. Das liegt an der Aufbauform des Magnetbandes und den Magnetpartikeln auf dem Trägerband. Die damit erreichbare Dynamik hatte auch bei noch so gut gemachten Konstruktionen ihre Grenzen. Diese unzureichende Dynamik im Ergebnis sollte nun mit verschiedenen Systemen verbessert werden.

So wurden einige Dynamikexpander und Rauschunterdrückungssysteme geschaffen. Im wesentlichen haben sich dabei zwei Grundsystem heraus gebildet. Diese waren das DBX bzw. DBX II und das High-Com bzw. High-Com II. Beide Systeme haben das gleiche Ziel, jedoch hat sich letztlich das High-Com System bei den Profis mehr durch gesetzt. So war das dann auch bei mir und ich habe mir dann nach reiflicher Überlegung auch ein High-Com System zugelegt.

Innerhalb der High-Com Liga gab es dann aber noch verschiedene Hersteller. Ich habe mich am Ende für das Nakamichi High-Com II entschieden, weil mich dessen Dynamikgewinn und die professionelle Qualität am  meisten überzeugt haben.

Bei diesem Nakamichi hat mir die flache Bauform und die professionelle Frontgestaltung sehr gut gefallen, was man auf den Bildern links und rechts auch gut erkennen kann. Der High-Com II war die perfekte Ergänzung zu meiner Revox A-700 Bandmaschine. Damit wurde die ohnehin schon gute Dynamik des A-700 noch mal deutlich erweitert. Diese beiden Geräte waren quasi ein technisches Traumpaar.

Hier ein paar Ansichten vom Gesamteindruck des bildschönen Nakamichi High-Com II. Die schwarz eloxierte und sehr schön gebürstete Frontblende ist, wie man unschwer erkennen kann auch für einen 19" Rackeinbau vorgesehen und hat auch dementsprechende Haltegriffe. Alleine diese Tatsache verspricht hohe professionelle Qualität. So ist es auch kein Wunder, dass dieses System auch in etlichen Studios Einzug gehalten hat. Und was bei den Profis im Studio gut ist, kann zu Hause nicht schlecht sein.

Die sehr gut ablesbaren VU-Meter (links im Bild) sind mit einem dezenten Grün beleuchtet und arbeiten äußerst präzise. Der Anzeigenbereich umfasst 50 dB, was für analoge Systeme schon recht hoch angelegt war. Die Bedienelemente auf der Front sind sehr übersichtlich angeordnet. Mit dem Modeschalter kann die Auswahl Disk, Record, Pass (Bypass) und Play gewählt werden. Der Wahlschalter Filter / Tone bietet die Einstellungen Subsonic, Off, MPX (19kHz Pilotton bei Stereosendungen vom Radio) und Calibration mit 400 Hz. Dann gibt es noch einen Pegelregler Output für den Ausgang und zwei Regler für den Record Level. Dabei sind die Regler für den linken und rechten Kanal getrennt. Last but not least gibt es noch den Masterregler ganz rechts.

Die Anschlüsse für Ein- und Ausgänge zur Verbindung mit dem Bandgerät waren mit Cinch ganz normal bestückt. DIN Anschlüsse waren nicht vorgesehen. Die Record-Out und die Play-In Buchsen haben auf der Rückseite noch je einen eignen Wahlschalter an dessen Funktion ich mich aber leider nicht mehr erinnern kann, zumal ich diese nie benutzt habe. Es können aber auch einfach nur Pegelregler gewesen sein, jedoch möchte ich mich nicht dafür verbürgen.

Einen Vergleich mit der heutigen CD brauchte man aus damaliger Sicht noch nicht zu fürchten, war sie doch damals noch nicht erfunden. Als diese dann aber den Weltmarkt eroberten, konnte man beim Nakamichi High-Com II feststellen, dass dessen Technik fast mit der CD mithalten konnte, was so wohl kaum einer geahnt hat. Trotzdem war es mit dem High-Com II eine schöne Zeit und damit werden immer wieder einige alte Erinnerungen wach.