Bang & Olufsen BeoLab 5000 Type 5303 (1967 - 1972)

“Design is a language which is understood by everyone…” as designer Jacob Jensen expressed it and demonstrated it in practice.

Ein über 35 Jahre alter Traum ist in Erfüllung gegangen. Eigentlich hat mein HiFi Leben mit Bang & Olufsen angefangen. Damals war ich noch ein junger Bursche mit etwa 15 Jahren, als mich ein Freund zu einem "HiFi-Freak" mit genommen hat. Dort habe ich dann zum ersten mal überhaupt etwas von der Marke B&O erfahren und gesehen. Dieses damals für mich unfassbar schöne Design hat mich sofort in seinen Bann gezogen und ich kam einfach nicht mehr davon los. Da stand ein Beomaster 3000, der mich so sehr faszinierte, dass ich das Teil unbedingt haben wollte. Nur was konnte damals ein in der Lehre stehender "Jüngling" schon groß ausgeben? So blieb das für mich fortan nur ein unerfüllbarer Traum.

Aber der Name Bang&Olufsen hat mich seit dem immer begleitet und ich bin in der Folgezeit nach diesem ersten beeindruckenden Besuch noch öfter zu diesem HiFi Enthusiasten gegangen. Er zeigte mir auch mal Prospekte von B&O, in denen ich einige noch interessantere HiFi Bausteine gefunden habe. Da war unter anderem der hier beschriebene BeoLab 5000.

Von dem Tag an stand für mich fest, dass ich entweder den Beomaster 3000 oder noch besser den BeoLab 5000 mit dem Beomaster 5000 als komplette Kombi haben musste. Diese Kombi hatte für mich schon damals den aus technischer Sicht großen Vorteil, dass Tuner und Verstärker bereits in getrennten Gehäusen untergebracht waren. Das konnte dem schon damals für mich aufkeimenden HighEnd Gedanken nur zuträglich sein.

Aber die Preise damals haben mich schlicht erschlagen, weshalb es für mich "scheinbar" nur ein Traum bleiben sollte. "Scheinbar" ist nun Vergangenheit, denn jetzt nach elendigen 35 Jahren Wartezeit habe ich die Traumkombi tatsächlich komplett bekommen. Es war wie ein zusätzlicher Geburtstag, zu dem ich mir selbst das beinahe schönste Geschenk gemacht habe.

Diese zeitlose Eleganz und das für mich schöne Design fasziniert mich auch heute immer noch. Die wunderschöne Kombi hat heute bei mir einen Ehrenplatz bekommen und wenn es nach mir geht, wird sie auch den Rest meines Lebens bei mir bleiben.

Zugegeben, die Elektronik ist heute naturgemäß nicht mehr der Stand der Technik. Bedenkt man aber mal die Tatsache, dass diese Geräte einen Entwicklungsstand haben, der bereits 35 Jahre alt ist, dann ist es um so erstaunlicher, was die damaligen Entwickler da auf die Beine gestellt haben. Mit den klanglichen Fähigkeiten, die diese alten Teile mitbringen, kann selbst heute noch so manch modernes Produkt nicht mithalten! Ich ziehe meinen Hut vor dem, was so alte HiFi Geräte auch heute noch an Klangqualitäten erzeugen können.

Der BeoLab 5000 hat in den Eingängen sowohl die damals üblichen DIN Buchsen, aber auch schon Cinchbuchsen. Für die Lautsprecher sind allerdings nur DIN-Anschlüsse vorgesehen und rein platzmäßig geht da sowieso nicht mehr. Dafür gibt es aber zwei schaltbare Lautsprecherpaare. Die weiteren Schalt- und Kontrollmöglichkeiten sind eher normal, aber eine Besonderheit möchte hier doch hervorheben. So gibt es zwei Schalter mit denen man Stereo, Mono, beide Seiten auf Links oder Rechts schalten kann. Es gibt noch ein spezielles Feature: über einen Test-Taster die Balance zwischen den Kanälen genau zu justieren.

Die Bedienung der Regler für Volume, Balance, Bass und Höhen erfolgt hier per Schieberegler, was mit dem gewollten Design einher geht. Die oberen und unteren Abdeckungen sind aus Teakholz gefertigt und vermitteln eine angenehme Erscheinung und ein gediegenes Ambiente. Die traditionellen Drehknöpfe wurden durch Schieberegler mit Skalen für sehr exakte Einstellungen ersetzt. In der Hifiwelt war dieses Design damals ein absolutes Novum und führte seit dem zu dem heute B & O typischen Design, welches zum Symbol für die dänische Edelschmiede wurde.

Die Leistungsfähigkeiten sind für die damaligen Verhältnisse mit 2 x 60 Watt an 8 Ohm und mit 2 x 100Watt an 4 Ohm schon gewaltig. Auch Rauschsignalabstände und Verzerrungen waren schon damals CD-tauglich. Nur dass zu der Zeit von CD's noch gar kein Gedanke existierte. Da war man der Zeit bereits weit voraus, ohne zu wissen, dass diese Daten einmal Standard sein würden.

Ich für meinen Teil bin jedenfalls froh, dass ich mir einen alten Jugendtraum erfüllen konnte und möchte ihn nicht mehr missen.

Ein paar technische Hintergründe zu diesem aussergewöhnlichen Verstärker.

Der BeoLab 5000 ist ein Verstärker, der keinerlei Verfälschungen im Klangbild produziert. Er reproduziert exakt all das, was er am Eingang empfängt. Er hat, beachtet man aus heutiger Sicht einmal das Alter, enorm viele Leistungsreserven und überträgt bei jeder Lautstärke ein Verzerrungsfreies Signal. Alle Eingänge sind mit getrennten Pegelreglern pro Kanal ausgestattet, Diese erlauben eine Anpassung der Signalpegel zwischen den jeweiligen Eingängen. Solche Funktionen sucht man bei den meisten auch - und besonders an heutigen Geräten - vergebens!

Bang & Olufsen's FM Tuner Beomaster 5000 und der Verstärker BeoLab 5000 waren die ersten Produkt Serien, die von Jacob Jensen in 1967 entworfen wurden. Der Beomaster 5000 ist so gesehen sein idealer Spielpartner, der sowohl technisch als auch optisch optimal zum BeoLab 5000 passt. Die auch heute noch unglaublich guten Klangeigenschaften haben diese Geräte aus der Blütezeit der innovativen Entwicklungen mit gebracht.

Das wunderschöne Design unterstreicht dies noch zusätzlich. Ich habe mich schon damals darin verliebt und würde das auch heute wieder tun. Da ich aber nun selbst ein stolzer Besitzer dieser alten Schätzchen bin, freue ich mich tag täglich über die Anwesenheit und immer noch angenehm warmen Klang dieser aussergewöhnlichen Hifi Geräte.

Die puren technischen Daten: