Elektor Formant Synthesizer
So
können die 5 Oktaven per Wahlschalter um je 2 weitere Oktaven nach oben und
zusätzlich nach unten "geschaltet" werden. Darüber
hinaus habe noch eine weitere Oktave in Form von Halbtonschritten, ebenfalls per Wahlschalter, dazu
gegeben. Damit läßt sich der Synthi sehr schnell an andere, nicht stimmbare Musikinstrumente, anpassen.
Eine weitere Funktion ist ein Mastervolume und ein Pitchcontrol Schieber. Grob-
und Feintuning der Tonhöhen sind selbstverständlich auch vorhanden. Auch
diverse Steuerspannungs Ein- und Ausgänge sind zur Kontrolle des gesamten
Synthesizers auf dem Keyboard vonhanden.
Das Manual ist in ein Nußbaum-Holz-Gehäuse eingebaut. Die Tastenkontakte sind sehr teure, vergoldete Kimber-Allen Kontakte. Der Gesamtaufbau der Elektronik ist für 19" Gehäuse konzipiert.
Der
VCO (Voltage Controlled Oscillator) mit
erweiterten Funktionen für die Wellenformen war schon ein absolutes Novum. Er
hatte im Gegensatz zum Original nicht die Wellenformauswahl per Kippschalter,
sondern Ersatzweise regelbare Potis, die eine ausgewählte Wellenform von null
bis voll stufenlos regeln kann. Alle anderen Funktionen des VCO waren Standard.
Daneben gibt es einen 12 dB VCF (Voltage Controlled Filter) und einen 24 dB VCF. Mit diesen Filtern kann man unendlich viele Varianten des Klangs einstellen. Die Filtereigenschaften sind sehr variabel und lassen dem Musiker absolut jegliche Freiheit, was die Klanggestaltung angeht.
Der Filter wird von Spannungen kontrolliert, aber kann auch seinerseits über Spannungen andere Module kontrollieren. Diese Spannungskontrollierbarkeit zieht sich durch den gesamten Synthesizer über fast alle Module. Dadurch wird das ganze System auch zu einem absolut freien in allen Richtungen durchstimmbaren System.
Der
DUAL VCA (links) (Voltage Controlled Amplifier) ist ein Modul, mit dem man die
gesamten Audiosignale kontrollieren kann, natürlich auch spannungsgesteuert. Auch
der VCA kann andere Module steuern. Er ist eigentlich nur eine
Lautstärkekontrolle, die aber eben über die internen Steuerspannungen sehr
wohl einiges mehr, als nur eine Lautstärkeregelung darstellt.
Der LFO (rechts) (Low Frequency Oscilator) ist, wie der Name schon sagt ein Oszillator mit sehr langsamen Frequenzen von ca. 0,01Hz - ca. 15 Hz. Die Kurvenformen sind gleichzeitig in Rechteck, Dreieck und Sinus vorhanden. Diese werden zum Modulieren aller Module für beliebige Zwecke eingesetzt. Da diese sehr oft und zugleich mit unterschiedlichen Frequenzen benötigt werden, sind gleich drei davon in einem Modul enthalten.
Das
Noise (links) ist, wie der Name auch schon sagt, ein Rauschgenerator mit
verschiedenen Rauschfarben. Selbst der Noise kann noch durch Spannungen in
seinem Klang beeinflusst werden. Hier kann das Ausgangs-Rauschen zum modulieren
anderer Module benutzt werden. So kann z. B. die Tonhöhe des VCO mit dem Noise
über das Keyboard (ebenfalls Spannungsgesteuert) so beeinflusst werden, das sie
beim abspielen einzelner Töne wie Meeresrauschen klingen und das auch noch in
variablen Stimmungen.
Der ADSR (rechts) (Attack Delay Sustain Release) dient in erster Linie zur Steuerung des Keyboards um die Anschlagdynamiken zu kontrollieren. Aber er kann auch bei der Kontrolle des VCO zum Tonhöhen- oder Klangverlauf verwendet werden.
Das
RFM (Resonanz Filter Modul) ist so etwas, wie ein mehrkanaliger, parametrischer
Equalizer, der wiederum von Spannungen kontrolliert werden kann. Damit lassen
sich die wildesten Effekte erzielen.
Der 10-Band-Grafik-Equalizer ist tatsächlich mal ein simpler Equalizer, wie wir ihn alle aus der Hifitechnik kennen.
Ich
hatte mit dem Synthi gewaltig viel Spaß, aber der Mensch verändert sich mit
der Zeit und seine Interessen entwickeln sich auch schon mal in andere
Richtungen. Und so habe ich das halbfertige und bis dahin schon 2500,-DM teure
Stück wieder abgegeben.